Radltour entlang der Isar nach Freising

Mit Fronleichnam stand mal wieder ein freier Tag ins Haus und dieses mal sollte auch das Wetter dazu passen. Also haben wir uns überlegt, was man denn unternehmen könnte. Mit dem Auto rausfahren, war nicht die Option, da an solchen langen Wochenenden ganz München auf der Straße ist. Und dazu dann noch die Urlauber, die aus den Pfingstferien kommen.
Unsere Wahl fiel dann auf eine Radltour nach Freising um dort im Biergarten Mittag zu essen und dann wieder heim zu radeln.
Um an die Isar zu kommen müssen wir erst ein Stück am Mittleren Ring entlang fahren. Dieser Weg führt uns zunächst durch den Petuelpark, der 2002 eröffnet wurde, nachdem dieses Stück des Rings untertunnelt worden war. Der Park ist sehr schön und soll als urbaner Garten die Anwohner mit einbeziehen. Und natürlich darf etwas Kunst da nicht fehlen. Ich finde besonders diese Figur sehr witzig. Im Hintergrund ist das Café zu sehen, das in dem Park ist.
Der nördliche Teil des Englischen Gartens
Weiter geht es dann entlang des Nordteils des Englischen Gartens. Hier im Nordteil ist nicht so viel los und ich finde es immer wieder faszinierend, wie schnell man dort vergisst, dass man sich nur ein paar Schritte von einer Millionenstadt befindet. Diese Ruhe, das Grün und die vielen kleinen Bäche, die den Park durchziehen – Ein kleines Paradies. Auf dem Weg zur Isar fährt man aber auch durch Wohngebiete mit kleinen Einfamilienhäusern und Gärten. Diesen hier fand ich besonders schön. So würde ich auch gern wohnen. Stattdessen blicke ich von unserer Dachterrasse auf das BMW-Werk. Immerhin sehen wir aber auch noch einen Teil des Olympiastadions und den Berg im Olympiapark.
Natur pur in den Isarauen
Vom Englischen Garten kommt man dann direkt in die Isarauen. Wunderschöne Wälder und überall Vogelgezwitscher. Da ist die große Stadt gleich noch viel weiter weg und man kann mal wieder richtig durchatmen. Für mich ist das Erholung pur. Endlich mal wieder die Seele baumeln lassen und gemütlich radeln. Ich bin bestimmt kein Raser auf dem Fahrrad, aber gebe schon gern mal ein bisschen Gas. Aber bei diesem Ausflug hab ich sprichwörtlich mal einen Gang runter geschalten. Der Radweg ist gut gefestigt, man braucht also kein Mountainbike.
Früher gab es eine Reihe von Stauwehren auf der Strecke. Die meisten davon hat man im Zuge der Renaturierung des Flusses entfernt und statt dessen große Felsbrocken im Fluß verteilt. Dadurch bilden sich kleine Inselchen und nach jedem Hochwasser bleibt Treibgut hängen. Ich finde das schaut viel besser aus. Aber es gibt auch Stellen im Fluss, an denen das Wasser träge vor sich hin fließt und eher aussieht wie ein See. Immer wieder waren Angler beim Fliegenfischen und auf einem Teilstück des Flusses haben wir Leute in Schlauchbooten und Kajaks gesehen.
Sogar einen Kuckuck hörten wir rufen, das habe ich schon lange nicht mehr. Ich bin zwar nicht abergläubisch, aber meinen Geldbeutel hab ich dann doch mal geschüttelt. Wer weiß, vielleicht ist ja doch was dran an der Legende, dass einem das Geld nicht ausgeht, wenn man beim ersten Schrei des Kuckucks seinen Geldbeutel schüttelt.
Domstadt Freising
Nach ca. 2,5 Stunden kamen wir dann nach Freising.
Die historische Stadt blickt auf eine lange Geschichte zurück und war früher einmal bedeutender als München. Bis dann jemand beschlossen hat in München eine neue Isarbrücke zu bauen und dort eine neue Stadt zu gründen. Freisings Geschichte ist sehr eng verknüpft mit der katholischen Kirche. 7 Klöster gab es mal hier. Heute ist die Stadt bekannt für die Milchprodukte und das Bier aus Weihenstephan und natürlich für seine Hochschule.
Bevor wir aber in den Biergarten radeln, wollen wir uns noch kurz die Altstadt anschauen.
Wie gesagt, es war Fronleichnam und die Stadt war herausgeputzt für die Prozession. Gemächliche Sonntagsruhe herrschte hier unten im Zentrum. Es war kurz vor 12 Uhr Mittags, logisch waren alle beim Mittagessen. Und genau das hatten wir jetzt auch vor.
Bevor wir aber auch zum Essen fuhren, haben wir noch einen kurzen Abstecher auf den Domberg gemacht. Da trafen wir dann auf viele Menschen und echt bayrische Blasmusik gab’s auch. Es waren Essensstände aufgebaut und hier herrschte eine festliche Atmosphäre.
Biergarten Weihenstephan
Aber wir hatten ja ein anderes Ziel für unser Mittagessen ausgesucht und so fuhren wir nach einem kurzen Rundgang weiter. Um nach Weihenstephan zu kommen muss man durch die ganze Stadt und dann wieder auf einen Berg hoch. Der Weg führt vorbei an dem modernen Campus der Hochschule, der sehr an die weitläufigen Anlagen us-amerikanischer Universitäten erinnert. Ich denke mal, dass die Studenten, das aber als sehr angenehm empfinden, wenn sie durch einen grünen Park in den Hörsaal kommen.
Und endlich waren wir dann am Ziel. Der Biergarten des Weihenstephaner Bräustüberls ist angenehm klein und man sitzt im Schatten von riesigen alten Linden.
Nach der langen Tour und mit dem Wissen, dass wir ja noch einen langen Heimweg vor uns haben, wurden beim Essen keine Kalorien gezählt. Ich gönnte mir eine 1/2 Schweinshaxe mit Krautsalat. Sehr Lecker. Vor allem die Kruste an der Haxe war sensationell knusprig, das Fleisch dafür fast ein bisschen zu trocken. Dazu ein Weißbier und ein Blick über den Campus. So kann man es aushalten.
Weihenstephan ist ja laut Eigenwerbung die älteste Brauerei der Welt. Hier mal ein herzliches Vergeltsgott an die Mönche, die die Kunst des Bierbrauens entwickelt und bewahrt haben. An einem Tag wie diesem gibt es einfach nichts besseres, als ein frisch gezapftes Bier im Freien.
Hier noch ein kurzer Überblick über die Geschichte Weihenstephans.
Nach dem Essen waren wir dann aber doch etwas müde und wir wollten nicht gleich wieder heim radeln. Auf dem Weihenstephaner Berg gibt es außer der Brauerei auch noch ein paar Gärten zu bewundern. Die wollten wir uns noch ansehen, bevor wir uns wieder gen Heimat aufmachten. Hier ein paar Eindrücke:
Tja, und dann mussten wir leider doch wieder nach Hause radeln. Theoretisch hätten wir ja auch die Bahn nehmen können, aber das ließ unser Stolz dann nicht zu. Auf dem Heimweg, war dann auf dem Radweg mehr los, als morgens auf dem Weg nach Freising. Aber wir kamen dennoch gut voran. Das Ufer war inzwischen gut bevölkert von Sonnenanbetern und auch der ein oder andere Grill rauchte vor sich hin.
Und so kamen wir am frühen Abend zwar etwas erschöpft, aber doch erholt zu Hause an. Es war wirklich ein traumhafter Tag.
Habt Ihr diese Tour vielleicht auch schon gemacht und noch ein paar Tipps für die, die sie noch nicht gemacht haben? Ich freue mich immer über Kommentare von Euch.
Dieser tolle Bericht macht Lust es nach zu machen!!!!
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Danke für die Blumen.
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