Ausflug zum Hochgern

Panoramablick über den kompletten Chiemsee vom Hochgern

Ich habe gerade Urlaub und dieses Jahr verbringe ich den mal zu Hause. Schließlich lebe ich ja in einer Region, die jedes Jahr Millionen von Touristen anzieht. Das Wetter ist wirklich hochsommerlich und so gibt es keinen Grund zu Hause zu sitzen. Außer natürlich Euch mal wieder mit einem neuen Artikel zu beglücken.

Buchtipp

Vor längerer Zeit habe ich mir das Buch „Meine Lieblingsalm“ vom J.Berg Verlag gekauft. Dort werden 35 Wanderungen zu den schönsten Almhütten in den bayrischen Alpen beschrieben. Da ich Lust hatte, mich mal wieder richtig auszutoben, habe ich mir eine etwas anstrengendere Tour ausgesucht. Und ich kriegte genau das. Hier die Statistik: 15,3 Kilometer in 5:23 Stunden (mit Pausen) und fast 1.000 Höhenmeter beim Auf-und beim Abstieg.

Aber dafür wurde ich mit traumhaften Ausblicken belohnt.

Anreise

Zunächst bin ich von München mit dem Auto nach Marquartstein gefahren. Da ich entspannen wollte, habe ich bei der Anfahrt auf die Autobahn verzichtet. In Marquartstein gibt es einen großen Waldparkplatz (630 m), an dem mehrere Touren losgehen.

Ausflug zum Hochgern 001

Waldparkplatz Marquartstein

Der anstrengendste Teil

Mein Ziel war der Hochgern. Es war zwar schon ganz schön warm um 11:30 am Vormittag, aber vor mir lag ein guter schattiger Weg.

Da ich nicht mehr so gut in Übung bin, kam ich auf dem steilen Pfad recht schnell außer Atem. Na das konnte ja was werden. Bald endete der schattige Pfad zu meinem Leidwesen und ich musste auf der sonnigen Zufahrtsstraße zur Agergschwendtalm laufen. Aber immerhin führte auch die durch dichten Wald und ich konnte am Wegesrand im Schatten wandern. Nach etwas mehr als einer Stunde kam ich dann zur Agergschwendtalm (1040 m).

Ab hier musste ich des Öfteren stehen bleiben um die schöne Aussicht zu genießen.

So ging es immer weiter steil bergauf und mein T-Shirt klebte schon bald an meinem Körper. Aber es war einfach nur traumhaft.

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Das Kreuz oben wurde zu Ehren eines Waldarbeiters errichtet, der leider bei der Arbeit am steilen Berg verunglückt war. Solche Kreuze bekam ich noch öfter zu sehen. Irgendwann stand ich an der Quelle im Bild oben. Was für eine willkommene Erfrischung. Erst mal die Arme bis zum Ellbogen eintauchen und dann den Kopf einmal kühlen. Das tat so richtig gut. Ich habe mich dann auch gleich mal ins Gras gesetzt und ein kleine Stärkung zu mir genommen. Aber ich war noch immer nicht an meinem ersten Etappenziel und musste mich also weiter den Berg hochquälen. Gott sei Dank war es hier schon merklich kühler. Irgendwann kam ich dann endlich an ein Gatter, was der Beweis dafür war, dass ich nun näher an die Alm kam. Und so bot sich mir kurz darauf folgender Blick:

Rast mit Aussicht

Ich hatte zwar 2 Flaschen Wasser dabei, aber habe mich dann doch auf die Terrasse des Hochgernhauses auf 1461 m gesetzt und ein alkoholfreies Weißbier genossen. Von meinem ursprünglichen Plan hier etwas zu essen, kam ich aber ab, weil ich einfach keinen Appetit hatte. Aber diese Aussicht musste man einfach etwas länger genießen.

 

Die Bedienung schaute mich erst mal mitleidig an, weil mein T-Shirt inzwischen wirklich klatschnass war. Aber hier ging ein angenehmer Wind und so konnte es schnell etwas antrocknen. Nach ca. einer halben Stunde machte ich mich dann wieder auf den Weg. Das Schlimmste sollte eigentlich geschafft sein, es erwarteten mich nur noch ca. 250 Höhenmeter nach oben.

Hier oben gab es viele bizarre Felsformationen zu sehen. Besonders beeindruckend fand ich den Baum oben links, der sich gegen den Wind behauptet indem er einfach schief wächst. Ich gebe zu, dass ich mir den Gipfel des Hochgern gespart habe. Das wäre mir dann doch zuviel geworden, da noch hinauf zu klettern. Was mich aber gewundert hat, war die Tatsache, das ich unterwegs kaum Menschen getroffen habe. Komischerweise waren die meisten, die ich traf hier auf der Hochebene kurz unterhalb des Gipfels unterwegs.

Neben mir ging es dann eine schmale Böschung hinauf zu einer Felskante. Ich wollte mir die Aussicht von dort nicht entgehen lassen und da war er der WOW Effekt:

Blick auf den Chiemsee

Einfach bombastisch und die Mühe wert

Zu meinen Füßen überblickte ich den kompletten Chiemsee. Allein dieser Ausblick war die beste Belohnung für den mühsamen Aufstieg. Der pure Wahnsinn!

Der Abstieg

Aber irgendwann musste ich mich dann von diesem Blick loslösen und mich wieder an den Abstieg machen. Da ich nicht den gleichen Weg zurück gehen wollte, entschied ich mich für den Abstieg über die Staudacher Alm. Dieser Weg war allerdings fast schwieriger als der Aufstieg. Sehr schmal und felsig und so musste ich sehr aufpassen, wo ich meine Füße hinsetzte. Aber es gab hier noch viel Schönes zu entdecken.

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An der Staudacher Alm machte ich dann noch mal eine Pause und gönnte mir noch ein alkoholfreies Weißbier mit Blick auf den Wald, durch dessen Geröllhalde ich gerade abgestiegen war. Ab hier wurde die Tour dann mehr oder weniger zu einem gemütlichen Spaziergang. Laut der Beschilderung war ich noch fast 2 Stunden von meinem Auto entfernt.

Die Wiesen waren übersät mit bunten Blumen und die Vögel zwitscherten. Ich kann es nicht wirklich beschwören, aber mitten im Berg hörte ich plötzlich in der Ferne einen Vogel, der sich anhörte wie eine Gans. Ich habe dann vermutet, dass es ein Auerhuhn war. Faszinierend fand ich obigen Baumstamm. Der Baum selbst war abgestorben, aber die Form des Holzes erinnerte mich irgendwie an zwei Bärchen, die am knuddeln sind. Auf dem Bild kommt das leider nicht so richtig rüber, aber mit etwas Phantasie…….

Und so kam ich dann irgendwann zur Schnappenkirche. Offiziell heißt sie ja St. Wolfgang auf dem Schnappenberg. Schön zu sehen, dass so traumhafte Plätze nach mir benannt werden. 🙂

Noch einmal lag mit der gesamte Chiemsee zu Füßen.

Der Rest der Tour (ca. 1 Stunde) führte dann über einen schmalen Forstweg durch den Wald. Ich hätte ja gedacht, dass ich mich irgendwann nur noch mühsam vorwärts schleppe, aber mit jedem Schritt auf dem schattigen Weg, fühlte ich mich besser und genoss das gemütliche Wandern.

Noch ein paar Eindrücke vom Weg. Und dann kam, das, was ich eigentlich schon früher erwartet hätte. Hinter einer Kurve stand ich vor dem blühenden Almrausch. Nun ja so rauschig war es hier nicht, denn es gab nur wenige Büsche. Aber immerhin. In Kärnten habe ich das schon ein paar mal erlebt, dass ganze Berghänge im rot der Blüten leuchten.

Ausflug zum Hochgern 059

So kam ich dann gar nicht so kaputt wieder zu meinem Auto. Hier im Tal war es inzwischen richtig heiß geworden. Beim Heim fahren auf der Autobahn hatte ich dann auch das Fenster offen. Was für ein toller Tag! So muss Urlaub sein.

Und? Habt Ihr nun auch Lust auf diese Wanderung bekommen? Wie immer freue ich mich auf Eure Kommentare.

 

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