Maui Inselrundfahrt Teil 1

Ok, ich muss zugeben, dass es schon etwas her ist, seit ich auf Maui war, aber damals habe ich mir die Insel wirklich sehr genau angeschaut und kann Euch hier doch einiges dazu erzählen.
Maui wird auch die Insel der Täler genannt und besteht eigentlich aus zwei Teilen, die durch ein breites flaches Tal verbunden sind. Der kleinere Nordwestteil, ist der, an dessen Westküste die meisten Hotels der Insel liegen. Zwischen Lahaina und Kapalua sind auch die bekanntesten Strände. Hier kann man auch sehr gut im Meer baden.
Lahaina und Kaanapali, die bekanntesten Badeorte
In Lahaina und Kaanapali reiht sich ein Resort an das andere und diese beiden Orte sind sehr vom Tourismus geprägt. Kihei im Südwesten hat aber in den letzten Jahren gut aufgeholt und vermarktet sich nun als Familiendestination. Hier ist geht es noch etwas bodenständiger zu und die Resorts sind hauptsächlich Appartementanlagen. Die Luxushotels befinden sich an der Nordwestspitze in Kapalua und im Süden in Wailea. Wie überall auf den hawaiianischen Inseln, gibt es auf Maui auch eine Vielzahl an Golfplätzen.
Der größere südöstliche Teil der Insel wird geprägt vom knapp über 3.000m hohen Haleakala, was übersetzt Haus der aufgehenden Sonne bedeutet. Ich erkläre Euch später warum.
Auch Maui lässt sich nicht komplett umrunden. Also muss ich meine Inselrundfahrt wieder in Teilstücke aufteilen. Beginnen werde ich unsere Erkundung in Lahaina. Im 19. Jahrhundert war das die wichtigste Stadt der hawaiianischen Inseln. Hier landeten die ersten weißen Siedler, nämlich Missionare aus Neuengland, die die heidnischen Ureinwohner vom christlichen Glauben überzeugen wollten. Zu dem Zeitpunkt war Lahaina als Sündenpfuhl verschrien, weil der Hafen hauptsächlich von Walfängerschiffen angelaufen wurde, die sich hier nach Monaten auf See neuen Proviant aufluden und die Seemänner sich austobten. Die Missionare waren jedenfalls geschockt als sie hier ankamen. Vor allem wegen der fast nackten Ureinwohner.
Lahaina, Städtchen mit Geschichte
Die Front Street ist noch immer die Hauptstraße der Stadt, die heute aber geprägt wird von Galerien und Restaurants. Auf der dem Meer zugewandten Seite gibt es viele Möglichkeiten bei spektakulären Sonnenuntergängen auf einer Terrasse einen Cocktail und das Abendessen zu genießen. An der Front Street beginnt auch ein historischer Rundgang, der Euch zu den wichtigsten Punkten aus der Vergangenheit führt. Ihr beginnt am besten am Baldwin Home Museum, das in einem der ältesten Häuser der Stadt untergebracht ist. Der Erbauer hieß Dwight Baldwin und war eben einer der ersten Missionare, die hier ankamen.
Weiter geht es durch eine kleine Straße zur Lahaina Public Library. Der Rasen vor der Bibliothek war bis in die 1950er Jahre ein großes Tarofeld. Den nächsten Stopp könnt Ihr am Hauola Stone einlegen. Dieser Stein wurde von den hawaiianischen Priestern als ein Stein mit heilender Wirkung angesehen. Weiter geht es zum ältesten Leuchtturm der Inseln. Das Pioneer Inn ist das älteste Hotel auf Maui und hat schon so illustre Gäste wie Frank Sinatra beherbergt. Der Banyan Tree (siehe Foto oben) bedeckt mit seinen Ästen eine Fläche von über 4.000m² und ist traditionell in jedem hawaiiansichen Dorf der Treffpunkt. Der in Lahaina wurde übrigens 1873 gepflanzt. Gegenüber liegt das Courthouse, hier wurde 1898 zum ersten Mal die amerikanische Flagge auf Hawaii gehisst.
Wenn Ihr wieder auf die Front Street kommt, biegt Ihr rechts ab und kommt schon bald zur Episcopal Church, die 1909 von der gegenüberliegenden Straßenseite hierher versetzt wurde. Am Maluuluolele Park biegt Ihr dann ab in die Shaw Street und von dort in die Waine’e Street. Dort trefft Ihr auf die älteste aus Stein erbaute Kirche in Hawaii. Im benachbarten Friedhof befindet sich das Grab von Königin Keopuolani, der ersten Königin, die zum christlichen Glauben konvertierte. In der Luakini Street findet Ihr den ältesten buddhistischen Tempel Hawaii’s.
Von hier geht es dann zur Prison Street. Wie der Name schon sagt, könnt Ihr hier ein altes Gefängnis sehen. Der hawaiiansiche Name des Gebäudes ist Hale Paahao, was wiederum Haus mit Eisengittern bedeutet. Ihr folgt nun wieder der Waine’e Street und biegt dann links in die Hale Street. Dort befindet sich das Hale Aloha (Haus der Liebe), das 1858 in Erinnerung an die fast 6.000 Menschen, die an den Pocken starben, errichtet wurde. Damit endet der Rundgang durch das historische Lahaina.
Nördlich an Lahaina schließt sich direkt Kaanapali an. Dies ist ein künstlicher Ort, der hauptsächlich aus Hotels besteht. Hier gibt es die wenigen Hochhäuser der Insel. Und den längsten Strand der Insel. Früher durften sich hier nur die Könige und Ihre Familien aufhalten. Besonders erwähnenswert ist hier noch die Mall Whalers Village mit vielen Shops, einem Walfang-Museum und natürlich hawaiianischem Unterhaltungsprogramm. Und für alle, die ein Luau besuchen wollen, gibt es mit dem Royal Lahaina hier eines der besten der Inseln. Kaanapali ist der am besten geeignete Ort auf den hawaiianischen Inseln, wenn Ihr ein paar Tage Strandurlaub plant. Aber es wäre doch sehr schade, wen Ihr den langen Flug auf Euch nehmt, nur um dann am Strand zu liegen. Daher fahren wir mit unserer Besichtigungstour fort.
Wer es etwas ruhiger mag, aber dennoch nicht ganz auf den Strand verzichten möchte ist an der Napili Bay genau richtig. An der kleinen Bucht liegen nur zwei Hotels. Im Napili Kai Beach Resort ist das Sea House Restaurant direkt am Strand. Hier kann man nicht nur gut essen, sondern auch tolle Ausblicke auf das benachbarte Lanai genießen. Einfach ein Traum.
Kapalua ist die Heimat von sehr exklusiven Hotels und bietet mit dem DT Fleming Beach Park einen schönen Strand, der nicht so überlaufen ist. Und hier gibt es das Schulhaus, in dem der Unterricht wohl wirklich eine Qual war. So direkt am Strand ruhig sitzen und dem Lehrer zu hören? Ich weiß nicht, ob das bei mir funktioniert hätte.
Kurz hinter Kapalua wird die Straße dann einspurig und hier sollten wirklich nur Abenteurer weiter fahren. Wer sich traut, wird mit tollen Aussichten auf Molokai belohnt. Die Straße schlängelt sich kurvenreich durch die Klippen. Rechts geht es steil den Berg hoch und links genauso steil Richtung Ozean. Bei Gegenverkehr muss man dann auch schon mal ein Stück rückwärts fahren bis man zu einer Ausweichbucht kommt. Hier ist der Weg das Ziel. Und der ist nichts für schwache Nerven. An der nördlichsten Ecke der Insel gibt es dann noch das Nakalele Blowhole. Ab hier ist die straße zwar immer noch sehr eng, aber entlang der Ostküste führt sie dann mehr durch eine sanfte Hügellandschaft und Ihr könnt ein sehr ursprüngliches Maui entdecken. Das Ende dieses Teils der Rundfahrt ist dann Kahului, die Verwaltungshauptstadt der Insel.
In Kahului liegt auch der Flughafen. Ansonsten gibt es in der mit 26.000 Einwohnern für hawaiianische Verhältnisse große Stadt nicht viel zu sehen. Beim Flughafen sind ein paar Einkaufszentren mit Supermärkten. Das ist dann interessant für Euch, wenn ich Euch ein Appartement gemietet habt und Euch selbst versorgen wollt.
Hier endet der erste Teil meiner Inselrundfahrt. Ich hoffe es hat Euch gefallen.
Wie immer würde ich mich über Kommentare von Euch freuen. Und wenn Ihr Fragen habt zu Hawaii, fragt mich.
Hallo Wolfgang, sehr schön geschrieben. Da kann ich im März den Teil von Maui gut nachvollziehen. Kommt auch noch ein zweiter Teil?
Danke
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Hallo Ruth,
danke für das Kompliment. Freut mich, wenn mein Post hilfreich für Dich ist.
Ich habe schon recht viel über Hawaii geschrieben. Du musst nur auf der Startseite bei den Themen nach unten scrollen und unter USA auf Hawaii kicken. Da kriegst Du dann alle meine Hawaii-Beiträge. Ich wünsche Dir schon jetzt viel Spaß auf Maui.
Aloha,
Wolfgang
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