Kauai Inselrundfahrt 2. Teil
Heute werden wir den Süden und Westen von Kauai erkunden. Ihr könnt Euch auf eine Menge verschiedener Highlights freuen.
Wailua River und Umgebung
Der Wailua River ist der einzige Fluss Hawaii’s, auf dem Boote fahren können. Für die Aktiveren unter Euch gibt es die Möglichkeit geführte Kanutouren zu machen. Wer es gemütlicher mag, kann mit einem Ausflugsboot bis zur Fern Grotto fahren. Während der Fahrt gibt es dann Informationen zum Fluss und seiner Umgebung.
Die Fern Grotto ist deshalb bemerkenswert, weil hier an der Decke Farne wachsen, die aufgrund der Schwerkraft nach unten hängen. Was Ihr aber bei der Bootsfahrt nicht sehen werdet und auch mit dam Kanu nicht erreichen könnt, sind die Wailua Falls. Daher empfiehlt es sich einen Tag mit Wanderungen im Wailua State Park zu verbringen. Hier gibt es neben Regenwald auch viele historische, den Hawaiianern heilige Orte zu erkunden. Das Kamokila Hawaiian Village ist ein guter Ausgangspunkt um dieses Schutzgebiet zu erkunden. Zunächst könnt Ihr hier ein hawaiianisches Dorf erkunden, das nach historischen Vorgaben wieder aufgebaut wurde. Vom Tempel bis hin zu den Hütten der Ureinwohner, hier könnt Ihr Euch ein Bild davon machen, wie die Menschen hier lebten, bevor die Europäer kamen. Das ganze wird in einem Lehrpfad sehr gut erläutert. Wenn Ihr dann das Dorf gesehen habt, könnt Ihr hier auch Touren mit Outrigger Kanus machen, wandern oder aber auch Schwimmen. Wie bereits erwähnt ist Kauai, die Garteninsel und daher sind die meisten Attraktionen auch im Bereich Natur zu finden.
Lihue, die Verwaltungshaupstadt von Kauai
Von Wailua kommt Ihr dann zunächst nach Lihue. Kauai’s Verwaltungshauptstadt hat nicht wirklich viel zu bieten. In der Hanamaulu Bay gibt es einen Strand, an dem Ihr schwimmen gehen könnt, allerdings ist hier der Flughafen nicht weit. Am Kalapaki Beach geht das auch. Hier habt Ihr dann auch ein paar Shops und Kneipen und das Kauai Beach Marriott, das von außen nicht besonders einladend ausschaut, aber in der Anlage wirklich wunderschön ist. An diesem Hotel besonders bemerkenswert ist der Pool in Form einer Hibiskusblüte.
Ein Ausflug in die Sagenwelt
Vom Nawiliwili Hafen, in dem auch Kreuzfahrtschiffe fest machen, kommt Ihr zum Huleia National Wildlife Refuge. Ein Teil dieses Schutzgebietes bildet der Alekoko Fish Pond. Zu diesem gibt es eine nette Sage. Auf den hawaiianischen Inseln gab es angeblich vor den Polynesiern schon Menschen. Die wurden Menehune genannt. Diese kleinwüchsigen Menschen werden nur bis zu 80cm groß, verfügen aber über übernatürliche Kräfte. Da sie sehr scheu sind, hat man sie schon lange nicht mehr gesehen. Als der Fish Pond, in dem die Polynesier Fische hielten, um sie bei Bedarf zu fangen, gebaut werden sollte, hat sich der Häuptling des Stammes an die Menehune gewandt und um Hilfe gebeten. Sie versprachen den Teich in nur einer Nacht zu bauen, bestanden aber darauf, dass niemand ihnen dabei zuschaut. Der Häuptling sagte begeistert zu und so machten sich die Menehune beim nächsten Vollmond an die Arbeit. Ein Prinz und eine Prinzessin der Hawaiianer hatten sich aber zu einem Stelldichein verabredet und als sie die Menehune hörten, schlichen Sie sich an die Baustelle heran um den Fortschritt zu beobachten. Natürlich wurden Sie dabei entdeckt und die Menehune brachen die Arbeit am Teich sofort ab und er wurde erst sehr viele Jahre später von asiatischen Plantagenarbeitern vollendet. Das Liebespaar wurde von den Menehune bestraft, indem sie in Felsen verwandelt wurden. Man kann sie heute noch in den Hügeln neben dem Pond erkennen.
Kilohana Plantation
Wenn wir nur weiter fahren kommen wir zur Kilohana Plantation. Der Name dieser Plantage bedeutet übersetzt soviel wie „Ort, den man nicht verpassen sollte.“ Das Gutshaus kann besichtigt werden und vermittelt einen Eindruck des Lebens, das die Reichen hier früher geführt haben. In diesem Haus ist auch eines der besten Restaurants Kauai’s beheimatet. Das Gaylord’s at Kilohana bietet Euch Gourmetküche mit Zutaten aus Hawaii. Und wenn Ihr dann noch im wunderschönen Garten sitzt, steht einem unvergesslichen kulinarischen Erlebnis nichts mehr im Wege. Auf der Plantage gibt es dann noch ein paar Shops, wobei Ihr den Koloa Rum Company Store nicht verpassen solltet. Das ist nämlich der Shop der einzigen Brennerei in Hawaii, die hawaiianischen Rum herstellt. Und der schmeckt auch noch sehr gut. Ein weiteres Highlight der Plantage ist die historische Eisenbahn, die Euch über das Gelände fährt. Während der Fahrt bekommt Ihr dann wieder sehr interessante Informationen zum Leben und Arbeiten auf einer Plantage. Wenn Ihr ein Luau besuchen wollt, kann ich euch das Kalamaku empfehlen. Dienstags und Freitags, erlebt Ihr hier eine Show der Extraklasse. Nicht so autenhtisch wie andere, dafür aber sehr professionell gestaltet.
Koloa, Kauai
Bis zu unserem nächsten Stopp in Koloa ist es nicht mehr weit. Dieses kleine historische Dorf war früher ein Ort, in dem Plantagenarbeiter wohnten. Heute gibt es hier eine der ältesten Zuckermühlen Hawaiis zu sehen. In den historischen Gebäuden sind heute Souvenirshops und Galerien untergebracht. Für einen kurzen Bummel lohnt sich das allemal.
Kauai’s Südküste, Poipu
Poipu an der Südküste ist eine Ansammlung vieler teils sehr luxuriöser Hotels und schöner Strände. Im Landesinneren gibt es zwei kleine Shopping Center. Im Poipu Shopping Village wird der Einkaufsbummel Montags und Donnerstags am Nachmittag von einer Live Hulashow begleitet. In den Shops at Kukui’ula gibt es mittwochs einen Culinary Market mit Live Koch-Show und Verköstigung. Der Freitag Abend gehört dann einheimischen Musikern, die hier kostenlos aufspielen. Ein Laden sei Euch in Kukui’ula aber noch empfohlen. Lappert’s Hawaii macht köstliches Eis mit hawaiianischen Zutaten und nur ausgesuchten Zutaten. Sehr lecker…..
Der Strand in Poipu ist sehr schön und man kann hier auch sehr gut schwimmen. Allerdings gibt es auch hier Tage, an denen die Strömung zu stark dafür ist. Ihr habt die Auswahl zwischen mehreren Buchten. Am Baby Beach können auch Kinder im Meer schwimmen während sich Brennecke’s Beach gut für Body Surfing eignet. Am beliebtesten sind aber Poipu Beach und Shipwreck Beach, wobei Poipu Beach der einzige Strand mit Lifeguards ist. Hier hatte ich dann auch mal das Vergnügen eine der seltenen hawaiianischen Mönchsrobben am Strand zu sehen. Wobei ich zuerst nur bemerkte, dass plötzlich eine Schar von Menschen ein gelbes Band spannte und so Teile des Strandes absperrte. Der Erhalt der Flora und Fauna wird überall in Hawaii als sehr wichtig erachtet und viele Hawaiianer setzen sich in ihrer Freizeit dafür ein. Die Robbe fand ich schon sehr beeindruckend.
Etwas weiter westlich könnt Ihr dann wieder ein Spouting Horn besichtigen. Wie ich Euch ja schon ein paar Mal erzählt habe, gibt es in den Lavafelsen am Strand immer wieder Löcher durch die bei Flut das Wasser in Form einer Fontäne nach oben gedrückt wird.
Beeindruckend Natur: die Napali Coast
Von Poipu fahren wir nun weiter nach Ele’ele und Hanapepe. Die Fahrt führt durch Kaffeeplantagen, die inzwischen an vielen Stellen die Ananas und das Zuckerrohr verdrängt haben. Hawaiianischer Kaffee schmeckt aufgrund des vulkanischen Bodens anders als die Kaffees, die wir kennen. Wenig Säure, dafür aber sehr intensiver Geschmack. Mein Favorit ist aber der Kaffee aus Kona. Dazu dann mehr, wenn ich über Hawaii, the Big Island schreibe.
Hanapepe ist der Startpunkt für Erkundungen eine der schönsten Regionen Kauais, die Napali Coast. Diese ist nur vom Wasser oder aus der Luft zu erreichen und meiner Meinung nach eine der schönsten Küstenlandschaften, die es auf diesem Planeten gibt. Ich empfehle Euch die Schnorcheltour zu machen. Ihr müsst zwar sehr früh aufstehen um rechtzeitig am Ausgangspunkt zu sein, aber Ihr werdet dafür mit einer traumhaften Tour belohnt. Nach dem Start bin Hanapepe werdet Ihr zunächst von Delfinen begleitet. Am frühen Morgen sind die angeblich am aktivsten und wer ist nicht hingerissen vom Spiel dieser hochintelligenten Tiere. Ihr könnt an Bord frühstücken, denn bis Ihr das Nordende der Küste erreicht habt, vergeht etwas Zeit. Am Wendepunkt der Tour, könnt Ihr dann in der Ferne noch Ni’ihau sehen. Diese kleine Insel wird die Verbotene genannt, weil man sie nur auf Einladung betreten darf. Früher war die ganze Insel eine einzige Plantage, heute steht sie unter besonderem Schutz der Besitzer und hier soll das ursprüngliche hawaiianische Leben und die Kultur erhalten bleiben. Auf dem Rückweg solltet Ihr Eure Kamera griffbereit haben. Ihr habt nun die Sonne im Rücken und könnt so das ganze Schauspiel der bunten Klippen bewundern. An manchen Stellen stürzen sich Wasserfälle über die Klippen ins Meer, an anderen Teilen der Küste laden versteckte romantische Buchten zum Baden ein. Der anfangs beschriebene Kalalau Trail führt Euch an eben dieser Küste entlang. Irgendwann wird dann Euer Boot in einer dieser Buchten ankern und Ihr werdet schnorcheln gehen. Ich habe mich das ja nie so wirklich getraut, weil alle Versuche bis dahin immer damit endeten, dass ich das Gefühl hatte den halben Ozean leer getrunken zu haben. Aber nach der Einweisung durch die Crew an Bord dieses Katamarans, konnte sogar ich schnorcheln und war hell auf begeistert. Die Unterwasserwelt vor Hawaii ist besonders bunt und vielfältig. Und mit etwas Glück schwimmt auch eine Honu (Schildkröte) an Euch vorbei. So wirklich beschreiben können das aber nur Bilder. Eine kleine Auswahl zeige ich Euch hier.
Von Hanapepe fahren wir wieder ein Stück Richtung Westen nach Waimea. Das Örtchen ist eigentlich nicht weiter erwähnenswert, es sei denn Ihr seid auf der Suche nach einem wirklich romantischen Urlaubsort, an dem Ihr ein sehr urspüngliches Hawaii entdecken könnt. Die Waimea Plantation Cottages sind eine ehemalige Plantage und die Häuschen wurden in Ferienappartements umgewandelt. Die Unterkünfte sind einfach, aber hier zählt die Romantik. Zu dem Resort gehört auch ein kleiner schwarzer Strand, ohne Lifeguard und naturbelassen im positiven Sinn. Was anderes würde hier aber auch nicht passen.
Das Highlight Kauai’s: Waimea Canyon
Waimea ist aber auch Ausgangspunkt zum großen Finale der Kauai-Rundfahrt. Von hier geht die Straße in die Berge und bringt Euch an den Rand des Waimea Canyon. Diese Schlucht ist die zweitgrößte der USA und wird auch der Grand Canyon des Pazifik genannt. Er ist ca. 16km lang und bis zu 900m tief. Im Gegensatz zu seinem großen Bruder gibt es hier neben bunten Steinen auch sehr viel Grün zu sehen, da in den Nischen und auf Felsvorsprüngen eben aufgrund des Regens auch Pflanzen wachsen können.
Wandern im Waimea Canyon
Es gibt zwei Wanderungen, die man hier machen kann. Der kurze Ililau Nature Loop ist ein Lehrpfad auf dem Ihr viel Wissenswertes über die Entstehung des Canyons und die Flora und Fauna erfahrt. Wenn Ihr den Kukui Trail nehmt, wandert Ihr an der Westseite des Canyons etwas über 600 Meter in die Tiefe zum Grund des Canyons. Dort gibt es eine Campingmöglichkeit. Dafür braucht Ihr eine Genehmigung, die Ihr aber im Park bekommt. Da es hier sehr warm werden kann, empfiehlt es sich aber sehr früh am Morgen aufzubrechen. Und denkt daran, dass Ihr die 600 Höhenmeter am Ende wieder hinaufsteigen müsst. Belohnt werdet Ihr mit unberührter Natur und fantastischen Ausblicken. Und vergesst nicht genügend Wasser mitzunehmen. Im Park gibt es nämlich keine Möglichkeiten was zu kaufen.
Wenn Ihr nicht wirklich in die Tiefe hinab steigen wollt, gibt es hier aber noch weitere Wanderwege, die Euch teilweise an den Rändern der Klippen der Napali Coast entlang führen. In diesem Teil von Kauai wird Euch dann wieder bewusst werden, warum man Kauai die Garteninsel nennt.
Ein besonderer Tipp noch zum Schluss. Wer gerne im Heli fliegt, der sollte sich auf Kauai unbedingt einen Flug gönnen. Ihr werdet dann die Schönheit des Waimea Canyon und der Napali Coast aus der Luft zu sehen bekommen. Das ist wirklich ein unvergessliches Erlebnis.
Habe ich Euch jetzt Lust gemacht auf Kauai? Wart ihr schon mal da und habt noch Anmerkungen zu meinem Post? Ich freue mich immer über Euer Feedback.
Mahalo nui loa für Eure Aufmerksamkeit.
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