Wanderung auf den Mirnock

Dieser Berg trägt den Namen Weltenberg. Ihr findet an diesem Berg besondere Kraftfelder, die schon die Kelten nutzten. Ansonsten erwartet Euch eine traumhafte, wenn auch etwas anstrengende Tour, auf der Ihr immer wieder mit genialen Panoramaausblicken unter anderem über den ganzen Milstätter See belohnt werdet. Auf dieser Wanderung gibt es keine Hütten zum Einkehren, Ihr müsst Euch also genügend Proviant mitbringen.

001-blick vom posegger

Gasthaus Posegger, der Ausgangspunkt

Als ich an diesem Morgen aufbreche ist es noch neblig und frisch. Aber man kann schon erkennen, dass es wieder ein traumhaft schöner Tag mit echtem Kaiserwetter werden wird. Zunächst fahre ich an das Ostende des Sees in Döbriach. Von hier geht es dann über die Weiler Glanz und Gschriet zum Berggasthof Posegger auf 1222 Höhenmeter. Den Gasthof gibt es in der Form leider nicht mehr, Ihr könnt Euch hier aber bei Renates Einkehr Zimmer mit einer ganz besonderen Aussicht mieten. Die Aussicht, die Euch erwartet seht Ihr im Bild oben. Also parke ich mein Auto und mache mich auf den Weg.

 

Hinter dem Bauernhof zeigt ein Schild nach rechts auf einen Pfad, der steil über eine Wiese ansteigt. Es ist trotz des tollen Wetters nichts los und ich werde heute außer am Gipfel nur sehr wenige Menschen treffen. Nach einem kurzen Anstieg über eine Wiese verschwindet der Pfad schon bald im dichten Wald. Hier ist es recht frisch und die Sonne kommt nicht durch den dichten Nadelwald.

 

Der teils schwierige Aufstieg

Anfangs geht der Pfad noch in Serpentinen nach oben und ist gut begehbar. Was hier aber fehlt sind Wegweiser und so bin ich froh, dass ich die Wanderkarte dabei habe. Allerdings kann man sich hier nicht verlaufen, da es nur diesen einen Weg gibt. Nachdem ich schon ein gutes Stück aufwärts gegangen bin, ist der Weg plötzlich von frisch geschlagenen Ästen verdeckt. Offensichtlich hat der Besitzer des Waldes nicht damit gerechnet, dass so spät im Jahr noch Wanderer unterwegs sind und hier einige Bäume gefällt. Da der Weg nun nicht mehr zu sehen ist, bin ich auf meinen Orientierungssinn angewiesen und steige über das Geäst in die Richtung, die ich als die richtige vermute. So komme ich dann wieder an einen freien Forstweg. Hier muss es weiter gehen. Jetzt gilt es jetzt nur noch einen unter Strom stehenden Elektrozaun zu überwinden.

 

Hier am Mirnock sehe ich dann nicht nur bunt eingefärbte Lärchen. Auch die Blätter der Birken sind in herbstliches Orange getaucht. Ich folge dem Forstweg ein Stück bis zu  einer Lichtung und habe nun wieder einen Blick auf den Gipfel. So kann ich mich nun auch wieder ohne meine Wanderkarte orientieren. Von der Lichtung habe ich aber auch wieder einen tollen Blick über den kompletten Milstätter See und dahinter die Kette der Hohen Tauern. Ich genieße die saubere Luft und das Panorama.

 

Der Weg führt weiter in südlicher Richtung und bietet einen Blick auf den Dobratsch, der auf der anderen Seite des Drautals gegenüber dem Mirnock liegt. Den Dobratsch habe ich bei meinem letzten Aufenthalt hier in Kärnten besucht. Ihr erreicht ihn über die Villacher Alpenstraße. Dieser Berg liegt mehr oder weniger am Dreiländereck Österreich-Italien-Slowenien. Aber darüber werde ich dann in einem anderen Post schreiben.

Bald erreiche ich dann einen kleinen Abhang, der mich auf eine Almwiese führt. Hier ist auch mal wieder ein Wegweiser angebracht. Der Pfad führt nun ziemlich gerade und steil den Berg hinauf. Den dichten Wald habe ich nun hinter mir und sehe vereinzelte Baumgruppen mit teilweise wunderschön verfärbten Lärchen.

 

Traumpanorama oberhalb der Baumgrenze

Mit zunehmender Höhe wird auch das Panorama um mich herum wieder beeindruckender. Wenn ich nun in die Hohen Tauern in der Ferne blicke, kann ich auch wieder der schneebedeckten Gipfel des Großglockners sehen. Es ist schon faszinierend wie weit man hier sieht. Das Wandern in den Bergen hilft mir immer wieder den Kopf einmal komplett frei zu kriegen. Irgendwie bin ich so vertieft in die Bewunderung dieser tollen Landschaft, dass ich mich sogar kurz erschrecke, als mir ein anderer Wanderer entgegen kommt.

 

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Kurz unterhalb des Gipfels des Bodenecks, einem Nebengipfel des Mirnock auf 2006 m, macht der Pfad dann einen Schwenk nach rechts und verläuft nun nicht mehr ganz so steil ansteigend parallel zum Bergrücken. So sind die letzten 100 Höhenmeter zum Gipfel zwar noch ein recht langes Stück, das aber gemütlich zu gehen ist. So kann ich wieder voll und ganz das Panorama genießen.

 

Ich habe nun den Wald endgültig hinter mir gelassen und komme nur noch selten an einzelnen kleinen Bäumchen vorbei. Dafür werde ich aber mit einem einzigartigen Panorama belohnt. Und dazu dann noch dieses Kaiserwetter mit einer schier unendlichen Fernsicht. Einfach unbeschreiblich. Ich kann mich gar nicht satt sehen.

 

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Der Gipfel des Mirnock

Und dann hab ich es geschafft. Ich stehe auf dem Gipfel des Mirnock. Wie immer überkommt mich auch heute das Gefühl der Freiheit und des Glücks. Nach fast 900 Höhenmetern bin ich überwältigt von dem Panorama und habe mir eine Pause verdient. Nachdem ich bis jetzt nur einen einzigen Menschen während meiner Wanderung gesehen habe, bin ich doch überrascht, hier am Gipfel plötzlich ein paar Menschen zu treffen. Zwei Damen überprüfen auf ihren Smartphones wie viele Höhenmeter sie gemacht und ganz wichtig: wie viele Kalorien sie auf dem Weg hier hoch verbrannt haben. Lustigerweise entschuldigen sie sich dafür, worauf dann eine Diskussion über das ewige auf das Telefon schauen entbrennt. Aber wenn mal was passieren sollte, sind die Geräte dann doch sehr hilfreich. Wir machen noch ein paar Fotos von uns.

 

Ich suche mir einen gemütlichen Sitzplatz und lasse die Aussicht auf mich wirken. Einfach gigantisch. Es ist so schön hier. Ich könnte stundenlang hier sitzen bleiben. Aber ich muss ja wieder ins Tal, denn übernachten will ich dann doch nicht auf dem Gipfel. Ein letzter Rundblick, noch ein paar Fotos und auf geht’s.

 

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Unberührte Natur beim Abstieg

Für den Abstieg habe ich mir eine andere Route ausgesucht, die mich etwas unterhalb des Posegger wieder auf die Straße und dann zu meinem Auto führt. Wenige Minuten nach dem Verlassen des Gipfels sehe ich dann auch einen Wegweiser zur Neugartenhütte. Interessanter Name für eine Berghütte. Der Weg führt pfeilgerade über eine steile Wiese zurück ins Tal. Das ist dann ganz schön anstrengend zu gehen, da man sich die ganze Zeit bremsen muss. Vielleicht sollte ich mir doch mal Stöcke besorgen. Mit denen könnte ich dann auf solchen Strecken etwas abbremsen.

 

Einen richtigen Pfad gibt es hier nicht, nur ab und zu sind auf Felsbrocken in der Wiese Markierungen angebracht. Das macht es nicht leichter. An der umzäunten Quelle oben sehe ich dann eine Markierung und nehme an, dass ich mich hier rechts halten soll. Das stellt sich aber als Fehler heraus. Statt dessen muss ich halblinks gehen und weiter über den steilen Abhang nach unten wandern. Da ich immer noch kerzengerade nach unten laufe, erreiche ich auch schnell wieder den Wald.

 

Die Wiese geht über in ein riesiges Feld voller Alpenrosen. Das muss im Frühsommer, wenn der „Almrausch“ blüht ein wahres in rosa getauchtes Farbenmeer sein. Ein Grund hier mal wieder her zu kommen. immerhin lässt sich jetzt ein Pfad erkennen, dem ich folgen kann. Da die Bäume hier noch nicht so dicht wachsen, kann ich auch noch ein bisschen das Panorama genießen. Was für ein schöner Tag.

 

Das letzte Stück: ein Spaziergang

Irgendwann erreiche ich dann wieder einen Forstweg. Und hier treffe ich dann auch auf einen Radfahrer. Na viel Spaß auf dem weiteren Anstieg! Aber der Mann ist klug, schließt sein Fahrrad an einen Baum und geht zu Fuß weiter. Wenn er den Weg nehmen will, den ich gerade herunter gegangen bin, hätte er sein Fahrrad tragen müssen. Das habe ich auch schon gesehen. Mir wär das ja zu anstrengend. Hier fehlt mal wieder die Markierung und ich brauche ein Weilchen bis ich heraus finde, wo es weiter geht. Da der Wald hier wieder dichter ist, ist es auch nicht so einfach sich an der Landschaft zu orientieren. Dank meiner Wanderkarte finde ich aber den richtigen Weg und stehe bald darauf an der Neugartenhütte.

 

Unterhalb dieser Jagdhütte ist der Hang abgeholzt und ich habe wieder einmal ein tolles Panorama. Leider ist die Hütte nicht bewirtschaftet. Hier hätte ich mich gern ein Weilchen hingesetzt und die Aussicht genossen. Außerdem hätte ich ja schon großen Durst gehabt. Für’s erste muss aber ein Schluck aus meiner Wasserflasche reichen. Von der Hütte sehe ich auch das erste Mal wieder die Straße, die mich zu meinem Auto bringt und den Spielerhof.

 

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Ab der Hütte habe ich die Wahl. Entweder folge ich der Straße, die in Serpentinen den Berg hinab führt, oder ich nehme die Abkürzung mit dem direkten Weg über die Wiese. Wie an vielen Hängen, wurde hier großflächig abgeholzt. Das ermöglicht einerseits zwar tolle Ausblicke, aber andererseits ist es auch schade, dass diese Hänge so kahl sind. Immerhin lässt man hier der Natur freien Lauf und lässt neue Bäume nachwachsen.

 

Schon bald erreiche ich dann wieder dichten Wald und setze meinen Weg im Schatten fort. An einer Lichtung sehe ich dann diese Hütte, die offensichtlich in Privatbesitz ist. Hier würde ich gerne mal ein paar Tage verbringen. Allerdings scheint es hier kein fließend Wasser und keinen Strom zu geben. Die Toilette jedenfalls ist in einem früher üblichen Häusl untergebracht.

Weiter geht es auf der Forststraße immer tiefer in den Wald hinein.

 

Am Wegesrand sehe ich dann diesen interessant gefärbten Farn. Der Weg ist jetzt sehr gemütlich zu gehen und so wird die Wanderung zu einem gemütlichen Spaziergang, der mich kurz darauf zum Spielerhof bringt. Schade, aber auch hier gibt es keine Bewirtung und somit wieder nichts zu trinken.

 

Vom Spielerhof ist es nur noch ein kurzes Stück zur Straße, die mich zum Posegger zurück bringt. Bevor ich aber in mein Auto steige und zu meinen Freund zurück fahre, will ich noch die Kraftfelder besuchen, von denen ich in meiner Einleitung geschrieben habe.

 

Die Orte der Kraft

Bei der Vorbereitung meines Kärntenurlaubs habe ich auf verschiedenen Seiten im Internet gelesen, dass es am Mirnock starke Energiefelder geben soll, die zwar nicht messbar sind, aber wohl dennoch zu spüren. Ich bin jetzt nicht so der Esoteriker, aber diese Berichte haben mein Interesse geweckt. Direkt auf dem Gipfel kreuzen sich angeblich zwei Energielinien, die von Österreich über Slowenien nach Italien führen. Entlang der einen Linie gibt es auffällig viele Klöster während an der zweiten Linie eher Kultorte aus keltischer Zeit zu finden sind.

Auf mehreren Tafeln wird erklärt, was es mit diesen Orten auf sich hat. Angeblich empfinden die meisten Menschen hier ein wohltuendes Kribbeln. Außerdem erfährt man, dass die hier strömende Energie Heilungsprozesse unterstützen und beim Stressabbau helfen soll. Und ich muss zugeben, ich habe hier ein wohliges Kribbeln in meinen Armen gespürt. Laut den Hinweisschildern soll man sich hier so lange aufhalten wie man dieses Kribbeln als angenehm empfindet. Irgendwie erinnert mich das an die hawaiianischen Ureinwohner, die diese Energie Mana nannten und davon überzeugt waren, dass diese Energie lebensnotwendig ist.

Nachdem ich also auf diese Art und Weise meine Akkus wieder geladen habe, begebe ich mich zu meinem Auto und fahre zurück zu meiner Unterkunft. Vorher aber noch ein letzter Blick über den See.

105-blick auf wald und see

Blick über den See

Ich hoffe, dass Euch dieser Beitrag wieder gefallen und Lust auf die Berge gemacht hat. Gerne dürft Ihr Eure Kommentare hinterlassen. Wart Ihr schon mal hier? Habt Ihr diese Orte der Kraft auch besucht?

 

2 Kommentare zu “Wanderung auf den Mirnock

  1. Toller Bericht mit schönen Fotos!
    Diese Tour haben wir auch für den Sommer geplant, wenn wir unseren Urlaub am Millstätter See verbringen. Mich würde noch interessieren, wie lange du bei dieser Wandertour unterwegs warst.
    Liebe Grüsse

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    • Hallo,
      freut mich sehr, dass Dir mein Beitrag gefällt. Ich leibe die Region um den Milstätter See. Traumhafte Landschaft. Und wenn dann noch so tolles Wetter dazu kommt…..
      Für diese Tour habe ich mit Pausen ca. 7 Stunden gebraucht. Vor allem am Gipfel war es schwer mich wieder auf den Rückweg zu machen. Hast Du meinen Beitrag zu meiner Wanderung am Staff und Goldeck schon gesehen? Die könnte auch interessant sein für Euren Urlaub.
      Liebe Grüße

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